AKTIVITÄT 2020

Selbstbefriedigung – ist das normal?

© Jugendnetzwerk, Benoît Robert

© Jugendnetzwerk



EIN TABU, DAS KEINES SEIN SOLL

Ob hetero oder nicht, ob in einer Beziehung oder Single, ob jung oder alt, ob Frau, Mann oder non-binär: «Es» sich selber machen, das tun fast alle. Manche täglich, andere selten und wenige nie. Selbstbefriedigung steuert einer erfüllten Sexualität bei, welche sich wiederum auf die psychische Gesundheit positiv auswirken kann. Trotz der Alltäglichkeit und spannenden Fakten rund um das Masturbieren, ist es heute noch ein gesellschaftliches Tabu. Das führt dazu, dass wir wenig darüber wissen – obwohl es uns alle etwas angeht. Gerade junge Menschen nehmen viele Aspekte der Sexualität nach wie vor als tabuisiert und schamhaft wahr. Besonders Mädchen und junge Frauen geben selten zu, zu masturbieren, und tauschen sich weniger darüber aus. Zu gross ist die damit verbundene Scham und das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Es gibt jedoch gar keinen Grund, sich Sorgen zu machen: Wie eine Umfrage der Universität Bern zeigt, haben sich 99% der Befragten schon selbstbefriedigt.

WIR FORDERN MEHR UND BESSERE AUFKLÄRUNG

Kein Mensch soll sich für seine oder ihre Sexualität schämen müssen. Es besteht Aufklärungsbedarf in Bezug auf Selbstbefriedigung. Jugendliche und junge Erwachsene sollen zum Hinterfragen von gesellschaftlichen Normen angeregt werden. Auch in schulischen Bildungsangeboten wie der Sexualaufklärung sollte Selbstbefriedigung enttabuisiert werden. Mit unserem Kampagnenvideo sagen wir zum dem bereits zu lange herrschenden Tabu den Kampf an.

MASTURBIEREN IST SO ALLTÄGLICH WIE ZÄHNEPUTZEN - UND ERST NOCH GESUND!

Nein, hier handelt es sich nicht um eine öde Zahnhygiene-Werbung. Vielmehr sensibilisieren wir für die Vielfalt und gleichzeitige Alltäglichkeit des Masturbierens: Einige tun es langsam, andere schnell, eine Person als Entspannungsakt vor dem Einschlafen, eine andere während dem Konsumieren von Pornografie. Wie beim Zähneputzen gibt es unterschiedliche Techniken und Hilfsmittel. Die einen mögen es klassisch, andere nutzen lieber noch einen batteriebetriebenen Helfer. Masturbieren ist eigentlich wie Zähneputzen. (Fast) alle tun es, es gehört zum Alltag und ist erst noch gesund. Ein ziemlich wichtiger Unterschied zwischen dem Zähneputzen und Selbstbefriedigung gibt es natürlich dennoch: Zweiteres macht deutlich mehr Spass! Und: Egal ob 10 Sekunden oder eine halbe Stunde, hier gibt es keine zeitliche Empfehlung wie beim Zähneputzen. Einigen mögen die 3 Minuten reichen, anderen nicht. Was ist mit dir, reichen dir 3 Minuten?

Warum müssen wir über Masturbation sprechen? Vielleicht war euch unser Video noch nicht klar genug. Für diesen Fall hat unsere Aktivistin und Vorstands Mitglied Laura Russo, einen Blog über Masturbation geschrieben. Viel Spass beim lesen!


Nationales Austauschtreffen

3. Oktober 2020 in Bern

 
 
 
© Eva-Luna Perez

© Eva-Luna Perez

Wir freuen uns, dich auf das bereits zum 5. Mal stattfindende Austauschtreffen des Jugendnetzwerkes aufmerksam zu machen. Am Samstag, dem 3. Oktober 2020, treffen sich junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, die sich für die sexuellen Rechte aller einsetzen wollen. Dieses Jahr widmen wir uns einem Thema, das in der Gesellschaft immer noch ein Tabu ist: Selbstbefriedigung.

Wir schicken die Botschaft gemeinsam raus

Am letzten Treffen wurde beschlossen, dass eine Kampagne entstehen soll, die für die Selbstbefriedigung sensibilisiert und diese enttabuisiert. Die Frage, ob Selbstbefriedigung etwas "Normales" ist, wollen wir mit unserer Kampagne mit einem lauten "Ja!" beantworten. Das Kampagnen-Video wird zeigen, dass Masturbieren so zum Alltag gehört wie Zähneputzen. Neben spannenden Inputs sowie Diskussionen zum Thema werden wir am Treffen gemeinsam die neue Kampagne des Jugendnetzwerkes lancieren und verbreiten!

 
 
 
 

© Eva-Luna Perez